Gefahren auf dem Weg
Etwa 60% der erfassten Todesfälle standen im Zusammenhang mit Ertrinken, was sie zur Haupttodesursache auf Migrationsrouten macht. Die Route durch das Mittelmeer erwies sich als besonders gefährlich, wo über 27.000 Menschen, die versuchten, aus Nordafrika nach Südeuropa zu gelangen, in seinen Gewässern ihr Leben verloren. Das Jahr 2023 war das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer Rekordzahl von über 8.500 verlorenen Leben. Besorgniserregend ist auch, dass allein im Küstengebiet von Tunesien die Zahl der Opfer von 462 im Vorjahr auf 729 angestiegen ist, was auf eine Zunahme der Abfahrten und der damit verbundenen Katastrophen hindeutet.
Unsichtbare Katastrophen
Der IOM-Bericht betont, dass die veröffentlichten Daten nur einen Bruchteil der tatsächlichen Opferzahl weltweit darstellen könnten. Schwierigkeiten bei der Beschaffung und Verifizierung von Informationen bedeuten, dass viele Tragödien unbemerkt bleiben. Dies gilt insbesondere für so genannte "unsichtbare Katastrophen", wenn ganze Boote auf der Route von Westafrika zu den Kanarischen Inseln Spaniens spurlos verschwinden. Ähnlich werden viele Todesfälle in der Sahara nicht gemeldet. Selbst wenn der Tod aufgezeichnet wird, bleiben mehr als zwei Drittel der Opfer unidentifiziert, und in mehr als der Hälfte der Fälle ist es der Organisation nicht möglich, das Geschlecht oder Alter des Migranten zu bestimmen.
Diese Statistiken beleuchten die tragischen Konsequenzen der Migration und unterstreichen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und der Bedingungen auf Migrationsrouten. Der Tod von Tausenden von Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben ist eine tragische Erinnerung an die globale humanitäre Krise, die dringende Aufmerksamkeit und internationale Zusammenarbeit erfordert.